Montag, 31. Januar 2011

Grille und Ameise

Wie mein letzter Eintrag schon vermuten lässt, habe ich die letzten drei Tage damit verbracht einen 16-stündigen Anime zu schauen. Hingegen haben die meisten meiner Mitstudenten fleißig für die morgige Analytikprüfung gelernt. Keiner kann mit Gewissheit sagen, was drankommen wird, nur simple Rechnungen oder auch verwirrende Fakten und Hirngespinste aus der Flechsing-Vorlesung? Und so haben die meisten in Sorge gelebt und gelernt ... wenn ihr auch zu denjenigen gehört, lasst mich euch eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von der Grille und Ameise.
 
Es gab einmal eine Grille und eine Ameise. Die Ameise war immer fleißig und arbeitete Tag und Nacht hart. Hingegen die Grille lebte in Saus und Braus und verbrachte jeden Tag als wäre es ihr letzter. an einem schönen Frühlingstag fanden Grille und Ameise ein Stück Apfel. Die Ameise meinte: "Hilf mir das Apfelstück zum Ameisenhügel zu tragen, dann teilen wir es." Aber die Grille sagte nur: "Was soll ich mich an diesem Apfelstück abbuckeln ... ich finde doch an jeder Ecke genug zu essen!". Also trug die Ameise den schweren Apfel ganz alleine zu ihrem Hügel, während die Grille fröhlich auf ihrer Geige fiedelte.
Dann an einem Tag im Sommer, stießen Ameise und Grille auf einen süß duftenden Busch. Die Ameise wollte die Beeren in ihre Speisekammer bringen. Hingegen die Grille fraß sich einfach satt und spielte dann mit anderen Grillen fünf gegen Willi, während die Ameise mühsam Beere für Beere in ihren Unterschlupf schleppte.
Und schon kam der Herbst. Wiedereinmal waren Grille und Ameise gemeinsam unterwegs, und stießen auf ein paar saftige Blätter. Die Ameise fragte noch einmal ob die Grille nicht auch ein paar Blätter für den Winter sammeln wollte, aber die Grille winkte ab. Blätter sammeln wäre doch öde, sie spielte lieber Taschenbilliard oder hobelte sich die Spähne von der Keule.
So kam der Winter. Es war eisig kalt und nicht ein Halm oder Blatt war noch zu finden. Die Grille schneuzte gerade den Kasperle, da wurde ihr klar wie hungrig sie war. Doch all ihre Schränke waren gähnend leer. Sie irrte durch die Kälte und fand sich schließlich am Haus der Ameise wieder. Durch ein Fenster konnte sie sehen wie die Ameisen genüsslich speisten und sorglos die kalte Jahreszeit verbrachten... doch unsere Grille hatte nichts und würde verhungern. Daher ging sie zurück zu ihren Freunden, die auch alle hungerten. Sie wussten was sie jetzt zu tun hatten: Die Ameisen töten, braten und aufessen, um zu überleben. So rüsteten die Grillen sich mit Baseballschläger und rotteten die Ameisen noch in der gleichen Nacht aus. Das Fleisch der Ameisen aßen sie, die Knochen vermahlten sie zu Mehl, die Haare webten sie zu Mänteln und aus dem Fett machten sie Seife.
Und das ist die Moral von der Geschichte: Wer zu oft wichst wird ein rechtsradikaler Kanibale. Was ja auch genau das ist, worüber wir am Anfang gesprochen haben. Denkt mal drüber nach.

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