Sonntag, 20. Februar 2011

ThC-Prüfung: Prof. Ludwig

[Alle Ereignisse und Personen im Folgenden Beitrag - auch solche,
die sich auf lebende Personen beziehen - sind frei erfunden. 
Der folgende Beitrag ist schlecht, und sollte deshalb von niemandem
gelesen werden.]

Der Sonntagabend vor der Theoretische Chemie Prüfung. Professor Doktor Ralf Ludwig kommt gerade von der Arbeit nach Hause, wo er schon von seiner liebevollen Ehefrau erwartet wird.
"Ich bin zu Hause Schatz. Wo ist mein Abendessen - das Spiel geht gleich los!"
Der Professor ist ein großer Fan von American Football, auf das heutige Spiel freut er sich schon seit vielen Wochen. Doch was er nicht weiß - sein Fernsehglück liegt noch in weiter Ferne.
"Ralf - bist du das?", ruft seine Frau aus der Küche.
"Natürlich Schatz, wer sonst."
"Warst du noch in der Apotheke und hast die Salbe für meinen Ausschlag mitgebracht, Ralf?!"
Dr. Ludwig quält sich aus seinem Mantel und seinen Schuhen, endlich Daheim. Dann ruft er zurück in die Küche:
"Nein Liebling - heute läuft doch das Spiel!"
"Aber Ralf ... mein Ausschlag!"
"Ich bring dir deine Salbe morgen mit, Kürbiskernchen."
"Aber Ralf, es juckt jetzt!"
Dr. Ludwig entlädigt sich nun auch seiner Hose. Oh, ja, so ein bisschen Frischluft an den Beinen tut gut - besonders wenn er sich gleich auf der Couch lümmelnd das Spiel anschauen würde.
"Ich hab gesagt ich bring die verdammte Salbe morgen mit!"
"Ralf ... du liebst mich nicht mehr!"
"Die Geschäfte haben doch Sonntag gar nicht offen, Streußelschneckchen..."
"Dann hast du die Tampons also auch nicht gekauft, Ralf?!"
Der Professor rekelt sich inzwischen auf der Couch und mit einem Tastendruck der Fernbedienung beginnt im Fernseher die Vorberichterstattung des Spiels. Die Mavericks gegen die Pirates - was für ein Spiel.
"Ralf, die Tampons, was ist mit den Tampons?!"
"Sag mir lieber wo das Essen bleibt!"
"Ich bin doch keine Küchenkraft ...", 
seine Frau kommt aus der Küche und stellt lieblos einen Teller mit Fischstäbchen und Möhrengemüse auf den Tisch.
"Ich hoffe du verreckst dran!"
"Du stehst mir im Bild verflucht!"
"Männer ..." Schon ist sie wieder in der Küche verschwunden.
"Sind das Möhren?! Du weißt doch, ich mag keine Möhren."
"Sei jetzt still und iss die Möhren, Ralf!!"
"Ist es vielleicht nach einem harten Tag im Institut zu viel verlangt, keine Möhren runterwürgen zu müssen?"
Angewiedert sticht der Professor die Gabel in eine der winzigen Möhrchen und schiebt sie sich in den Mund. Jede Faser seines Körpers streubt sich gegen den möhrigen Geschmack ...
"Hab dich nicht so Ralf!"
"Die Möhren sind widerlich, verdammt ich hasse Möhren!"
"Iss die Möhren oder ich lasse mich scheiden, Ralf!"
"Gott - ich ess die beschissenen Möhren doch!"
Als er jedoch alle Möhren aufgegessen hat, beginnt sich plötzlich ein seltsames Gefühl in seinem Magen auszubreiten...
"Verflucht ... du hast die Möhren vergiftet?!"
"Mach dich nicht lächerlich, Ralf."
"Wie konntest du nur?"
"Was ... was zur Hölle, nein Ralf, nein Ralf unterstehe dich!!"
Der Professor lässt sich von der Couch auf den Boden gleiten und erbricht die Möhren auf den Wohnzimmerteppich.
"Nein Ralf - böser Ralf! Das ist Pfui!"
"Ich hab dir gesagt ich mag keine Möhren."
"Ja, Ralf, das hast du."
Einige Minuten herrscht Schweigen.
"Tut mir Leid, dass ich deine Salbe und die Tampons vergessen habe."
"Und mir tut es Leid, dass ich dir Möhren gemacht habe."
"Ich bin einfach am Ende mit den Nerven, weil die Prüfung vor der Tür steht. Habe ich die Fragen gut formuliert, habe ich den Studenten alles vermittelt? Ich bin besorgt, dass jemand durchfallen könnte ... das macht mich fertig."
"Du bist ein guter Mensch, Ralf ... ein guter Mensch."
"Ich liebe dich, Honigpferdchen."
"Ich liebe dich auch, Ralf."
Daraufhin kann der Professor das heißersehnte Spiel sehen und es ist so phantastisch und spannend wie er es sich in seinen kühnsten Träumen nicht erhofft hat. Doch die Befürchtungen über die morgige Prüfung schweben wie ein Damoklesschwert über dem Abend. Erst der morgige Tag wird Gewissheit bringen - denkt mal drüber nach.

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