Samstag, 22. September 2012

Bachelorzeugnisübergabe

So, heute gabs für viele Bacheloren ihre Bachelorzeugnisse. Eigentlich keine große Sache, es ist schließlich nur ein Bachelor, viel anfangen kann man mit so einem Bachelor nicht ... wirklich nützlich ist er nur um sich für den Master anzumelden. Aber dennoch meinte die Uni ihn uns "feierlich" übergeben zu müssen.
Tja, 6 Semester zu studieren ist halt nicht genug, man muss sich noch eine lahme Übergabezeremonie antun um an den verdammten Wisch zu kommen ... Jetzt sagt nicht man könnte sich das Zeugnis auch einfach im Studienbüro abholen und der Übergabe fern bleiben, denn das würde einen ewig in der Ungewissheit zurücklassen, möglicherweise etwas verpasst zu haben.
Nun gut, wie zelebriert man so einen Bachelorabschluss? Aber natürlich, mit einem öden vierzigminütigen Vortrag über die Geschichte der Universität. Versteht mich nicht falsch, es war sehr nett von der Frau dass sie sich die Zeit genommen hat diesen Vortrag zu halten - und sicher ist es auch für irgendwen, irgendwo auf der Welt wichtig, dass sich jemand damit beschäftigt wer vor 500 Jahren welchen Lehrstuhl gegründet hat ... aber für mich ist es langweilig. Mal ganz abgesehen davon, dass ich 90% von den Fakten eh schon wieder vergessen habe, hätte man sich das meiner Meinung nach sparen können. Aber wahrscheinlich hatten die Leute mit spannenden Vorträgen einfach keine Lust ihn für unbedeutende Bachelors zu halten. Verständlich.
Nachdem dieser tiefgreifende Vortrag abgehandelt war, konnte man den Studenten noch in 10 Minuten ihren Abschluss in die Hand drücken und fertig war die Laube.
Es ist immer schade wenn Leute mit besten Absichten sich Zeit nehmen und Energie auf soetwas verwenden, und dann kommt nicht mehr dabei raus als das. Eine Zeugnisübergabe hat so viel Potential. Ich stelle mir einen dunklen, von Kerzen erleuchteten Hörsaal vor. Ich sehe einen Chor, der auf lateinisch singt und überall gibt es Feuerwerk und Leute in Umhängen. Dann ein heiliger Kelch aus dem man trinken muss und einen tiefgreifenden Schwur den man schwören muss. Und natürlich gibt es eine Statue die man anbeten muss und all sowas ... soetwas würde Eindruck hinterlassen. Und dann kommt der Vortrag, darüber wie groß unsere Zukunft sein wird und was die Welt alles für uns bereithält. Habe ich das Feuerwerk schon erwähnt? Danach opfern wir eine Jungfrau und trinken ihr Blut, danach lassen wir zwei Obdachlose auf Leben und Tot miteinander kämpfen und schließen Wetten auf den Sieger ab. Und schlussendlich räumen alle gemeinsam die Schweinerei wieder auf und unterhalten sich darüber wie schön der Abend war ... tja ... wenn ich erst mal meine eigene Universität habe wird das alles Realität werden ... denkt mal darüber nach.

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